Bericht über das Chat- und Forumstreffen des EPiD-Projektposaunenchores im Sauerland 2014


Die letzten Tage und Wochen des Wartens auf den CFT waren endlich überstanden und vom 18.–22.6.2014 war es endlich wieder so weit, wir – der EPID-Projektposaunenchor – waren zum diesjährigen CFT eingeladen, dieses Mal von Beate Ullrich, Posaunistin aus dem Sauerland.

Untergebracht waren wir in einem urigen, gemütlichen Haus mit Selbst-versorgung in Sundern-Stockum (Sauerland).

 

Foto: Rainer Heckmann

 

Am 18.6. trafen alle nach und nach am Nachmittag ein, dieses Mal waren 11 Bläserinnen und Bläser aus Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Berlin dabei.

Für mich (Patrick Heinemann) war es auch eine Rückkehr in den sauerländischen Teil meiner Heimat, denn mütterlicherseits stamme ich aus dem Sauerland. So war es für mich schon eine Aufgabe, nicht wie gewohnt auf dem Bahnhof in Bielefeld umzusteigen, um in den lippischen Teil meiner Heimat zu fahren, sondern weiter über Dortmund bis nach Arnsberg.

Nach ersten Gesprächen und einem herzhaften Abendessen (Frankfurter Bock- und Rindswurst mit hausgemachtem Kartoffelsalat) ging es abends gleich mit einer ersten Probe los, um die Stücke, vor allem für den abschließenden Bläsergottesdienst, zunächst einmal kennen zu lernen. Wie üblich fanden wir schnell wieder klanglich und menschlich homogen zusammen.

Nach der Probe wurde noch lange bei „ruhig-fließenden Halben“ gemütlich geklönt und gefachsimpelt.

Am 19.6. ging es gleich nach einem ausgiebigen Frühstück wieder mit einer Probe weiter, um die musikalische Arbeit an den ausgewählten Stücken zu vertiefen.

Nach einem leckeren Nudelauflauf ging es dann zur kath. St. Pankratius-Kirche, in der wir eine Führung erhielten. Natürlich durften wir auch einige Choräle in der Kirche blasen und konnten die gute Akustik genießen.

 

Foto: Rainer Heckmann


Anschließend machten wir einen Spaziergang zur kleinen Kapelle auf dem Rehberg, wo wir auch einige Choräle spielten und die herrliche Aussicht genossen.

 

Foto: Rainer Heckmann

 

Nach dem Abendbrot wurde noch einmal geprobt und anschließend saßen wir wieder noch lange in gemütlicher Runde zusammen. Da sich die meisten ja schon lange Jahre kennen, gibt es natürlich immer viel zu erzählen, nicht nur Musikalisches.

Der Freitag startete nach dem Frühstück mit einer nächsten Probe mit Landesposaunenwart Ulrich Dieckmann (Westfalen), der uns für die Musikstücke noch viele musikalische Hinweise gab, die er, bestens gelaunt, genau und intensiv mit uns probte. Den Freitagmittag verbrachten wir mit einem Stadtbummel durch Arnsberg, sowie einem Eisessen. Am Nachmittag fuhren wir auf einem Ausflugsschiff über den Sorpesee und gaben auch hier eine musikalische Kostprobe auf dem Schiff.

Am Abend waren wir bei Beate Ullrich zu Hause zum Grillen eingeladen, herzlichen Dank an Beates Mann fürs hervorragende Grillen und an Beate für die leckeren Salate und Beilagen. Und natürlich mussten wir uns auch hier die Würstchen und Steaks und das Feierabendbier erst mit einem Abendchoralblasen verdienen.

Am Samstag ging es nach einem sehr frühen Frühstück gleich los, um vormittags mit Kantor Martin Stegmann die Generalprobe für den Bläsergottesdienst in der ev. Kreuzkirche Hüsten durchzuführen. Nachdem wir hier nun den letzten musikalischen Schliff für unserer Stücke erhielten, ging es nach einem Mittagessen weiter nach Eversberg, wo wir auf der dortigen Ritterburgruine Choräle geblasen haben. Natürlich durfte hier „Ein feste Burg ist unser Gott“, der gute alte Choral von Martin Luther, nicht fehlen.

 

Foto: Ulrich Debler

 

Nach einem ungarischen Eintopf (Kukuruztopf) gab es abends noch eine Probe, in der wir nur so Stücke spielten, die wir mal wieder blasen oder auch nur einfach mal ausprobieren wollten, sozusagen ein Wunschkonzert. Denn viele haben z.B. an bestimme Musikstücke besondere Erinnerungen, die beim Blasen dann wieder wachgerüttelt werden. Diese „Spaßprobe“ hat auch schon Tradition und jeder aus unserer Runde kann hier ein Stück oder auch mehrere nach Herzenslust ausprobieren. Hierbei probierten wir auch einige meiner Arrangements und Sätze für tiefes Blech aus. Auch dieser Abend klang in gemütlicher Runde aus.

Nach einem sehr frühen Frühstück und dem Zimmeraufräumen ging es am letzten Tag des CFT (Sonntag, 22.6.) schon früh zur ev. Kreuzkirche in Hüsten, denn wir waren schon um 8.30 Uhr zur Einspielprobe verabredet.

Die Lied- und Stückauswahl für den abschließenden Bläsergottesdienst war sehr vielfältig (vielen Dank dafür an Beate Ullrich). Da es nun schon Tradition geworden ist, dass ich immer was Passendes für jeden CFT, meistens bezogen auf den Aufenthaltsort, arrangiere oder komponiere, war dies auch dieses Mal wieder so. Nach dem kleinen Kanon über den „Schimmelreiter“ (2012) und der Bearbeitung der „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven (Thema und 3 Variationen) im letzten Jahr, habe ich dieses Mal einen Kantor aus dem Sauerland ausgegraben und zwar Chrysologus Heimes (1765–1835), Franziskanerpater, Organist, Orgelsachverständiger und Komponist. Die Musikstücke sind im klassisch-romantischen Stil komponiert und enthalten typisch klassische harmonische Elemente, aber enthalten auch viel Chromatik und andere Dinge, die den Übergang zur Romantik erkennen lassen. Insgesamt sehr abwechslungsreiche Stücke. Mehr über Heimes Leben kann man in wikipedia.de finden: http://de.wikipedia.org/wiki/Chrysologus_Heimes

Nach dem Eingangsstück, einem schwungvollen Marsch von Chrysologus Heimes, ging es bunt durch die zeitgenössische Posaunenchor-notenliteratur. Mit einer erfrischenden Version, Vorspiel und 2 Sätze von Richard Roblee, Vorspiel im Swingfeeling, ergänzt durch einen Tiefsatz von Hans-Peter Günther über „Die güldne Sonne“, nahm gleich zu Beginn der Bläsergottesdienst weiter an Fahrt auf und zog die erfreulich zahlreich erschienene Gemeinde in ihren Bann. Es folgte das flotte „Du, Herr, gabst uns dein festes Wort" (Melodie vom Spiritual „Standing in the Need of Prayer“) in Bearbeitung von Ulrich Swakowski.

Dann kam eine hervorragende Liedpredigt von Pfarrerin Rüter über „Strahlen brechen viele“ (EG 268). Einleitend spielten wir das Vorspiel von Michael Schütz, ein langes, harmonisch und rhythmisch sehr spannend komponiertes Stück mit rockigen Rhythmen, aber auch ruhigen, cantablen Stellen. Die Strophen wurden mit Sätzen von M. Schütz und Helmut Lammel, umrahmt von der Liedpredigt, begleitet. Dann kam das ebenfalls sehr schwungvolle Lied „Wir wollen aufsteh’n auf einander zugeh’n“ in einer ebenfalls sehr rockigen Bearbeitung von Gottfried Schreiter. Als Schlusslied, passend zur bevorstehenden Rückreise der CFT-ler, kam „Möge die Straße uns zusammenführen“ in einer klangvollen Bearbeitung von Reinhard Gramm an die Reihe.

 

Foto (Schnappschuss aus DVD): Herbert Curdes

 

Das sehr abwechslungreich komponierte „A Brighter Day“ von Michael Schütz rundete einen sehr lebendigen, aufmunternden Bläsergottesdienst ab.

Vielen Dank an Beate Ullrich für die hervorragende Organisation des CFT und an LPW Ulrich Dieckmann sowie Kantor Martin Stegmann für die gut gelaunte, musikalisch versierte und souveräne Leitung, Pfarrerin Rüter für die passende, sehr lebendige Liedpredigt und an alle Teilnehmer für die gute Laune und, nicht zuletzt, an die Gemeinde der ev. Kreuzkirche Hüsten für die freundliche Gastfreundschaft und für den Bläser-festgottesdienst am Sonntag.

Patrick Heinemann