Paul-Schneider-Haus

Friedrich-Naumann-Straße 6
59759 Arnsberg

 

 

 


Das Paul-Schneider-Haus liegt unmittelbar neben der Kreuzkirche. Es wird sowohl als Gemeindehaus als auch als Wohnhaus genutzt.

Anfangs waren nur Wohnungen in dem Gebäude, erst in den späten 1970er Jahren konnten Teile in ein Gemeindezentrum umgebaut werden.

Heute befinden sich im Erdgeschoss das Gemeindebüro und mehrere Gruppenräume. Außerdem gibt es eine Küche, eine Glaswerkstatt und einen Töpferkeller.

 

Öffnungszeiten Gemeindebüro:
mittwochs 9-12 und 15-17 Uhr, freitags 9-12 Uhr
Telefon: 02932-202693
E-Mail: ev.kirche.huesten@t-online.de

 

Zur Geschichte:

Ursprünglich hatte unsere Gemeinde das Grundstück mit dem Küsterhaus Hochstraße 10 für die Errichtung eines Gemeindehauses erworben. Als im Jahre 1974 die Stadt aber an uns herantrat, um das große Grundstück zur Erweiterung der Mühlenbergschule zu übernehmen, ergab sich die Möglichkeit, ersatzweise das günstig neben der Kreuzkirche gelegene Grundstück mit Haus Friedrich-Naumann-Straße 6 zu erwerben. Nachdem im Jahr 1977 die Wohnung im Erdgeschoss frei wurde, konnte das Presbyterium den Umbau zum Gemeindehaus planen und bis zum darauf folgenden Jahr durchführen. Der Eingang zur Kirchseite mit Bücherei und Sitzecke entstand, während die bisher vorhandenen Räume zu Gruppenräumen und Büro umgebaut wurden. Am 26. August 1979 wurde dann unser Gemeindehaus im Rahmen eines Sommerfestes eingeweiht.

 

Bald kam der Wunsch auf, dem Haus einen würdigen Namen zu geben. Spontan dachte ich an Paul Schneider, dessen mutiges Glaubenszeugnis während der Naziherrschaft mit seinem Leidensweg im Konzentrations-lager Buchenwald endete. Bereits in jungen Jahren hatte mich das von seiner Witwe herausgegebene Buch "Der Prediger von Buchenwald" tief beeindruckt und nachhaltig geprägt.

Weitere Vorschläge wurden aus der Gemeinde mit den Namen Jochen Klepper und Nathan Söderblom ins Gespräch gebracht. Alle drei Personen stellte Pfarrer Linneweber den interessierten Gemeindegliedern jeweils bei einem Vortrag nach den Sonntagsgottesdiensten vor. Bald wurden Jochen Klepper und Paul Schneider als gleich bedeutend favorisiert. Entscheidend war dann der Hinweis eines Gemeindegliedes, dass das Gedenken an Jochen Klepper durch seine Lieder mit Namensnennung in unserem Gesangbuch gewährleistet sei. Um auch die Erinnerung an Paul Schneider wach zu halten, entschied sich das Presbyterium in seiner Sitzung am 11. August 1980 daher einmütig für den Namen Paul-Schneider-Haus.

Bei der Neugestaltung der Außenanlagen um Kreuzkirche und Paul-Schneider-Haus im Jahr 1988 musste u.a. eine Kiefer entfernt werden, weil sie mit ihrem Wurzelwerk die bis dahin trennende Mauer zwischen den beiden Gebäuden fast zum Einsturz brachte. Ersatzweise wurde ein Kastanienbaum gepflanzt im Gedenken an Paul Schneider, der während seiner Haft in Koblenz von seiner Zelle aus auf eine Kastanie blicken konnte, bei deren Ansicht er sich der Schöpfung Gottes trotz der Trostlosigkeit seiner Situation erfreute.

Friedrich Quasnowitz, Gemeindebrief 2/2009
(Herr Quasnowitz war über 40 Jahre Presbyter unserer Gemeinde.)