Bruch oder Aufbruch? Reformationsjubiläum in Hüsten, 31. Oktober 2017

In einem Festzug prozessierte die ökumenische Reformationsfest-Gemeinde singend von der evangelischen Kreuzkirche zur katholischen St. Petri-Kirche. Fotos: hc

 

 

„Bruch oder Aufbruch?“ So lautete die Frage am Reformationstag 2017 in Hüsten. Wer den Gottesdienst in der evangelischen Kreuzkirche in Hüsten besuchte, kam schnell auf die Antwort. Von einem Bruch der beiden Konfessionen kann in Hüsten keine Spur sein. Rund 450 evangelische und katholische Christen feierten in ökumenischer Weite gemeinsam den Festgottesdienst.

 

Pfarrerin Ulrike Rüter und ihr katholischer Kollege Pfarrer Daniel Meiworm stellten zu Beginn des Gottesdienstes die Hüstener Bibel vor. 140 Personen aus beiden Kirchengemeinden hatten in den Wochen zuvor ihren Lieblingsbibeltext abgeschrieben oder künstlerisch dargestellt. Alle Blätter wurden zu einem Buch gebunden und sind als Unikat in der Hüstener Bibel zusammengefasst. Diese wird nun nacheinander in allen Kirchen der Hüstener Großpfarrei zu sehen sein.

 

In seiner Predigt ging Pfarrer Reinhard Weiß auf Martin Luthers Grundanliegen ein, das vor 500 Jahren Anlass für die Reformation war. Christen können sich ihr Heil nicht kaufen. Sie bekommen es geschenkt. Es ist allein Gottes Gnade, die den einzelnen Menschen rettet.

 

Nach den Fürbitten, die von der Vorsitzenden des Presbyteriums Beate Ullrich und des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Dr. Norbert Albersmeier vorgetragen wurden, zog die Gemeinde in einer Prozession singend zur katholischen St. Petri-Kirche. Hier wurde der Gottesdienst fortgesetzt. Im Kirchenschiff feierten alle Besucher an festlich geschmückten Tischen gemeinsam ein Agapemahl. Wer keinen Platz an den Tischen fand, bekam Brot, Trauben, Wein und Saft in die Bänke gereicht.

 

Im benachbarten Petrushaus schloss sich ein geselliger Teil an. Bei Kaffee und Kuchen hatte der ökumenische Arbeitskreis ein buntes Programm zusammengestellt. In einem lustigen Wettstreit mussten alle drei Pfarrer mit einem ökumenischen Team gegeneinander antreten. Hier waren Schnelligkeit und Improvisationstalent gefragt.

 

Die Feier endete um 15.17 Uhr auf dem Hüstener Markt. Zeitgleich mit anderen Chören bundesweit intonierte der evangelische Posaunenchor unter der Leitung von Kantor Martin Stegmann den Luther-Choral „Ein feste Burg“ und andere Reformationslieder. An einer Tür konnten die Besucher Thesen mit Gedanken, Wünschen und Anregungen an die beiden Kirchen anschlagen. (gw)

Das Reformationsfest begann in der Kreuzkirche.

Dort wurde die "Hüstener Bibel" vorgestellt.

In einer feierlichen Prozession, vorweg das lila-gelbe Puzzle-Kreuz, das schon lange die ökumenische Verbundenheit vor Ort ausdrückt, ging es zur St. Petrikirche.

Dort fand der Gottesdienst seine Fortsetzung.

Alle freuten sich an der überwältigenden Gemeinschaft…

…und feierten an festlich gedeckten Tischen und in den Kirchenbänken ein Agapemahl.

Im Petrushaus ging es weiter mit Spiel und Spaß. Foto: pd

Was haben alle gelacht! Foto: pd

Die Stimmung hätte nicht besser sein können. Foto: pd

Auch eine eigens angefertige Reformationsfest-Torte fehlte nicht. Foto: pd

Draußen schlugen Jung und Alt ihre Anregungen, Wünsche und Visionen zu Glaube und Kirche an die Hüstener Thesen-Tür.

Punkt 15.17 Uhr spielte der Posaunenchor unter der Leitung von Kantor Martin Stegmann (zeitgleich mit vielen anderen Posaunenchören in Deutschland) Reformationslieder.

Was für ein bewegender, beglückender Fest-Tag!